Mit dem fünften Teil der Battlefield-Serie entwickelt DICE die Serie in kleinen Schritten weiter. Die große Revolution bleibt aus und genau das scheint die Fans zu spalten. Mittlerweile ist das Spiel fast ein Jahr alt und es wurden große und kleine Updates vollzogen. Das Kernstück bleibt natürlich der Multiplayer-Modus, jedoch ist auch für Singleplayer Content enthalten - dieser fällt jedoch etwas unausgegoren aus.
Zusammen mit Call of Duty gehört Battlefield zur langlebigsten Shooter-Reihe der Branche. Genauso wie der etwas hektischere Konkurrent ist man bereits durch alle Weltkriege der Vergangenheit, sowie durch Konflikte der Gegenwart bis in die Zukunft gegangen. Der fünfte Teil spielt wieder im WW2-Szenario - allerdings ohne historisch korrektem Bezug. Das ist allerdings auch nicht nötig. Es gibt zwar wieder Alliierte und Achsenmächte als einzige Fraktionen, die sich gegenüberstehen, doch dienen diese einfach dazu, ein Szenario für die jeweilige Karte zu liefern.
An wählbaren Modi wird man in Battlefield 5 im Multiplayer gut bedient. Von der Standard-Eroberung (Es verliert die Fraktion, die keine Respawn-Tickets mehr hat) bis zu den "Großen Operationen" (Kombinationen aus 3 Maps mit wiederum unterschiedlichen Modi) dürfte für jeden etwas dabei sein. Mittlerweile sind noch ein paar weitere Optionen hinzugekommen. Hier dürfte die Erweiterung "Firestorm" am kontroversesten diskutiert worden sein. Hierbei handelt es sich um den Battle-Royal-Modus, der durch die Spiele Fortnite und PUBG unglaublich beliebt wurde. Ob dieser Modus in einem Battlefield nötig ist, darüber kann man streiten - mir wars schlussendlich egal. Ich habs kaum gespielt.
Das Spielermaximum liegt bei 64 Teilnehmern - trotz den weitläufigen Maps eine ordentliche Anzahl. Diese liefern wiederum viele Möglichkeiten für taktische Maßnahmen - sofern der Spieler mitmacht. Und hier befindet sich ein ganz großer Benefit im Spiel: Die Kommunikation mit anderen über Headset und die damit verbundene taktische Abstimmung dürfte für die meisten die größte Faszination ausmachen. Wer darauf verzichtet, kann Battlefield zwar auch im Multiplayer spielen, das System wirft ihn dann in zufällig freie Slots, die bei nicht ganz vollen Squads noch zur Verfügung stehen. Die Motivation hat sich bei mir zumindest dabei in Grenzen gehalten.
Ein Squad kann aus 4 Spielern inklusive eines Commanders bestehen. Dieser gibt nicht nur das aktuelle Eroberungsziel vor, sondern hat zusätzlich weitere Funktionen wie z.B. Versorgungspaks, Fahrzeuge oder sogar Luftschläge mit V1-Raketen zu ordern. Dennoch sind die anderen Soldaten nicht nur einfache Befehlsempfänger, sondern haben je nach ausgewählter Klasse zusätzliche Fähigkeiten.
Der klassische Sturmsoldat hat Durchschlagskraft auf kurzen Distanzen. Der Medic versorgt die Kollegen mit Medipaks und kann zusätzlich jeden Spieler (auch aus anderen Squads) heilen - auch in kürzerer Zeit als andere Klassen. Der Aufklärer kann aus großen Distanzen mit dem Scharfschützengewehr effektiv umgehen. Der Versorgungssoldat eignet sich gut für Belagerungen, kann Barrikaden bauen und versorgt die Kollegen mit Munition. Alle Einheiten können natürlich auch wieder mit allerlei Fahr- und Flugzeugen in die Schlacht ziehen.
Damit lassen sich viele taktische Möglichkeiten ausklügeln, was bei den abwechslungsreichen Karten auch nötig ist. Gemeinsames Vorgehen ist bei weitläufigen Szenarien, wie den Staudamm sehr zu empfehlen. Auf individuellere Skills kommt es wiederum in den Szenarien von Rotterdam und "Vernichtung" an - hier tobt der Häuserkampf. Mein persönlicher Favorit ist Narvik. Diese Karte bietet viele verschiedene Möglichkeiten, ans Ziel zu kommen und sieht dabei noch sehr schick aus.
Bei der Präsentation hat Battlefield 5 alles zu bieten, was man von einem modernen Spiel erwarten kann. Die Frostbite-Engine wird vor allem auf dem PC mit der revolutionären Raytracing-Technik perfekt ausgereizt. Als PlayStation-Spieler kam ich hier nicht in diesen Genuss, der Hardware sind hier eindeutig Grenzen gesetzt. Trotzdem sieht das Spiel auf dieser Plattform noch sehr gut aus. Ganz rund lief es zum Start technisch trotzdem nicht. Grafikbugs, Abstürze bei Spieleinstieg und Fehler bei der XP-Berechnung nach den Matches wurden nach und nach ausgemerzt.
Zu den Singleplayer-Missionen gibts hier weniger zu sagen - spielt diesen Teil selber an, hier will ich gar nicht viel spoilern. Ein guter Ansatz ist, dass man nicht mehr zum x-ten Mal die Landung am Omaha Beach nachspielt oder sonstige historische Eckdaten in gewohnter Super-Hero-Manier durchnudelt. Vielmehr werden hier die Geschichten von unbedeutenden Kriegsteilnehmern erzählt und in die Map-Szenarien platziert. Das spielt sich erstmals nicht unspannend, auch untypische Fortbewegungsmittel wie Skier kommen hier zum Einsatz. Allerdings verpufft die Spannung dann doch in die gewohnten Massenschießereien an vorbestimmten Plätzen.
Für mich war Battlefield trotz der Unkenrufe der erhoffte Wurf. Die Multiplayer-Schlachten motivieren mich mehr als die kurzlebigen Deathmatch-Ballereien eines typischen Call of Duty, die Präsentation ist tadellos und der Hersteller liefert nach wie vor Content nach (Es ist sogar eine Rückkehr der kultigen Wake-Island-Map angekündigt!). Inhalte wie der Singleplayer- oder der Battle-Royal-Modus lasse ich links liegen. Aber das geht auch - die Fülle an den anderen Möglichkeiten ist groß genug.