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LunaticLunara bewertet Bright Memory: Infinite

Verfasst am 07.03.2025 um 13:39 Uhr.

Ein Hochgeschwindigkeits-Desaster: Mein Kampf mit dem chinesischen Shooter


Ich liebe Ego-Shooter. Ich liebe rasante Action. Aber manchmal wünscht man sich, man hätte die Finger von einem Spiel gelassen. Dieser Testbericht beschreibt genau so ein Erlebnis.

Okay, Leute, lasst mich eines gleich vorweg sagen: Ich bin ein waschechter Ego-Shooter-Junkie. Gebt mir schnelle Waffen, atemberaubende Grafik und eine ordentliche Portion Chaos – und ich bin glücklich. Also dachte ich, ich hätte mit dem neuesten chinesischen Action-Titel den Jackpot geknackt. Der erste Eindruck war nicht schlecht: Die Optik ist tatsächlich beeindruckend, ein echter Hingucker. Die Geschwindigkeit des Spiels ist auch phänomenal, man rast durch die Levels wie ein Wirbelwind. Das ist in der Tat auch das einzige wirklich Positive an diesem Spiel.

Aber dann fängt der Frust an. Das Gameplay ist zwar schnell, aber auch unpräzise und fühlt sich irgendwie… billig an. Die Steuerung ist hakelig und reagiert nicht immer so, wie man es erwarten würde. Manchmal habe ich das Gefühl, dass meine Eingaben einfach ignoriert werden, und das ist bei einem so actionreichen Spiel einfach fatal. Ich bin mehrmals gegen unsichtbare Wände gelaufen, was besonders ärgerlich ist, wenn man gerade mitten in einem heftigen Feuergefecht steckt.

Die Gegner sind ebenfalls ein Problem. Sie sind zwar zahlreich, aber auch unglaublich dumm. Sie rennen einfach nur auf einen zu, ohne taktisches Vorgehen oder Intelligenz. Das hätte man vielleicht durch eine höhere Anzahl an Gegnertypen etwas ausgleichen können, aber auch da hapert es deutlich. Die Varianz ist erschreckend gering, und nach kurzer Zeit wird das Ganze einfach nur noch repetitiv und langweilig.

Und dann ist da noch die Geschichte. Ohne jetzt zu viel zu verraten: Sie ist so dünn wie ein Blatt Papier. Die Charaktere sind fade, die Handlung vorhersehbar und die Dialoge wirken wie aus einem schlechten B-Movie. Es gibt kaum etwas, das einen emotional berührt oder die Motivation aufrechterhält. Man rennt einfach nur von A nach B, schießt auf alles, was sich bewegt, und hofft, dass es bald vorbei ist.

Die Levelgestaltung ist ebenso wenig überzeugend. Die Umgebungen sehen zwar gut aus, sind aber unglaublich linear und bieten wenig Raum für Erkundung oder Abwechslung. Es gibt keine Geheimnisse zu entdecken, keine versteckten Pfade, nichts, was einen dazu anregen würde, länger als nötig in den Levels zu verweilen. Es ist einfach nur ein geradliniger Weg von einem Feuergefecht zum nächsten.

Die Soundeffekte sind ein weiterer Kritikpunkt. Während die Musik passabel ist, wirken die Schussgeräusche und die Soundeffekte der Gegner generisch und wenig inspirierend. Sie tragen in keinster Weise zum immersiven Erlebnis bei, im Gegenteil, sie verstärken eher das Gefühl, ein generisches, lieblos produziertes Spiel zu spielen.

Das einzige, was das Spiel fast erträglich macht, ist die visuelle Präsentation. Die Grafik ist wirklich beeindruckend, besonders die Lichteffekte und die Detailgenauigkeit der Umgebungen. Aber das allein reicht leider nicht aus, um die anderen Mängel des Spiels zu kompensieren. Schade eigentlich, denn mit ein bisschen mehr Liebe zum Detail, besserer Steuerung und einer interessanteren Geschichte wäre das Spiel vielleicht ein echter Hit geworden. So aber bleibt es für mich ein schnell vergessenes Erlebnis. Das Beste an diesem Spiel? Das Ende. Endlich war es vorbei.

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