Ich habe kürzlich einen Klassiker aus meiner Jugend wiederentdeckt: ein Arcade-Rennspiel von 2002. Es war eine wilde Fahrt - aber hat es die Zeit überstanden?
Als eingefleischter FPS- und RPG-Spieler bin ich normalerweise nicht der Typ für Arcade-Rennspiele. Aber 2002 war das anders. Ich war damals noch ein Teenager und dieses Rennspiel hat mich wirklich gepackt. Die pure Geschwindigkeit, der Adrenalinrausch, das alles hat unglaublich viel Spaß gemacht. Die Grafik war für damalige Verhältnisse fantastisch, eine regelrechte Augenweide, die auch heute noch einen gewissen Charme besitzt, obwohl sie natürlich nicht mit den modernen Titeln mithalten kann. Die Soundkulisse war ebenfalls überzeugend und hat die Atmosphäre perfekt untermalt. Die Auswahl an Fahrzeugen war beachtlich und hat für Abwechslung gesorgt. Ich erinnere mich noch genau an die aufregenden Rennen auf den verschiedenen Strecken. Das Gefühl von Geschwindigkeit und die präzisen Steuerungen haben damals einen unvergleichlichen Reiz besessen. Man konnte stundenlang spielen und jedes Rennen war ein neues Erlebnis.
Doch der nostalgische Blick trübt sich schnell, wenn man das Spiel mit heutigen Maßstäben betrachtet. Die künstliche Intelligenz der Gegner ist eher rudimentär, man merkt schnell, dass sie nicht wirklich herausfordernd sind. Die Strecken selbst wiederholen sich nach einer Weile, und die Innovation hält sich in Grenzen. Das Handling der Wagen ist manchmal etwas schwammig und das Unfallmodell einfach gestrickt. Manchmal fühlte es sich an, als würden die Gegner auf Schienen fahren, während man selbst um jeden Millimeter kämpfen musste. Es fehlte an einem soliden Multiplayer-Modus, was für ein Rennspiel aus heutiger Sicht ein großer Mangel ist. Der Wiedererkennungswert der Strecken und Fahrzeuge ist nach einigen Stunden etwas verloren gegangen. Auch die Steuerung lässt sich in manchen Situationen als etwas unpräzise beschreiben.
Trotz einiger Schwächen hat das Spiel aber durchaus seinen Reiz bewahrt. Es ist ein Titel, der auf Nostalgie und schlichtem, aber effektivem Arcade-Spaß fußt. Für einen kurzen, intensiven Spielspurt ist es bestens geeignet. Der schnelle Einstieg und der Fokus auf den Fahrspaß lassen einen schnell die technischen Mängel übersehen. Als Fan anspruchsvoller Shooter und Rollenspiele muss ich aber zugeben, dass die Langzeitmotivation begrenzt ist. Die fehlende Tiefe und die eher begrenzte Auswahl an Spielmodi sorgen dafür, dass man nach einigen Stunden wieder zu anderen Spielen greift. Es ist letztendlich ein Titel, der seine Stärken in der Einfachheit und dem rasanten Spielgefühl findet, jedoch an modernen Features und Herausforderungen fehlt. Das Spiel ist ein netter Zeitvertreib, aber nichts, an das man sich ewig erinnert.
Insgesamt kann ich das Spiel für Fans von klassischen Arcade-Rennspielen empfehlen, die auf schnörkellosen Fahrspaß Wert legen. Aber wer ein tiefgängiges oder komplexes Rennspiel sucht, sollte sich anderweitig umschauen.