Nicht nur wurde Wreckfest ein PS5-Upgrade mit DualSense-Unterstützung spendiert, es kam sogar vor kurzem für PS(5)-plus-Abonnenten gratis heraus. Zeit für ein Review.
Ehrlich gesagt war Wreckfest ein Titel, der für mich so "nebenher" erschien. Ich war zwar immer ein großer Destruction Derby Fan auf der alten ehrwürdigen PS1, doch die gezwungenen Nachfolger haben mich nicht überzeugt und so war ich fest der Meinung, dieses Format hat das Millenium einfach nicht überlebt. Wäre Wreckfest nicht für PS plus erschienen, hätte ich es wohl wieder übersehen.
Der unkomplizierte Einstieg hilft mir, nicht gleich wieder den Mut zu verlieren. Die ersten freigeschalteten Wettbewerbe beschränken sich auf klassische Rennen oder Überlebenskämpfe in der Arena, ganz nach dem großen DD-Vorbild. Die Rennen haben zwar auch Crash-Charakter, das Ziel ist meist jedoch hoch gesteckt. Sofern man nicht als erster oder zumindest zweiter durchs Ziel kommt, gilt die Aufgabe nicht als gelöst. Die Computergegner forcieren allerdings eher das Crashgetümmel, als sich selbst um ein gutes Ergebnis zu bemühen. Das sorgt bei Rundkursen für leichte Überholmanöver, auf überkreuzten Strecken oder gar Gegenfahrbahnen steigert das den Schwierigkeitsgrad.
Groß gefreut hab ich mich auf die Arenas. Denn sind wir mal ehrlich: Nur die haben bei Destruction Derby den meisten Spaß gebracht. Das damals ein Mehrspielermodus gefehlt hat, war himmelschreiend aber nicht zu ändern. In der heutigen Zeit undenkbar und deshalb ist auch Wreckfest mit dem ein oder anderen Kumpel zusammen (oder gegeneinander) spielbar. Doch der dicke Hund kommt noch: Ihr seid bei gewissen Aufgaben nicht nur mit klassischen Stockcars unterwegs. Klar, ein paar dickere Kisten mehr schaden nie, doch der Entwickler hat hier in die größte Überraschungskoste gegriffen.
Angefangen beim ersten Stockcar über den schon mächtigeren gepanzerten Kombi bis hin zu fast unzerstörbaren Landmaschinen heisst es bei Wreckfest "Es gibt nichts, was es nicht gibt". So fahren auch Schulbusse, Rasenmähertraktoren und motorisierte Sofas (ja, Sofas!) über die Pisten. Vielfach werden die Aufgaben auch dem Fahrzeugmodell angepasst. Als kultiges Dreirad "Reliant Robin" muss man z.B. ein Rennen gegen Schulbusse a'la David gg. Goliath gewinnen und dabei aufpassen, nicht zerquetscht zu werden.
Wie lange das für Motivation sorgt, sei mal dahingestellt. Doch diese Frage musste sich in den 90ern auch schon Destruction Derby gefallen lassen. Für Fans gibts hier sowieso nichts auszusetzen. Wer bereits in Besitz einer PS5 ist und sich das Teil ziehen konnte, kommt in Genuss von adaptiver Triggerunterstützung bei Gas- und Bremspedal sowie eine sehr feinfühlige haptische Vibration. Grafisch wurde nicht viel getan, immerhin gibt es jetzt 60 fps und optimierte Ladezeiten. Für lau reicht das vollkommen.
Ich vergebe 8 Punkte von 10, nur die Punkte Langzeitmotivation, Grafik und unausgereifte Lenkradunterstützung muss ich abziehen. Im Test war die Spielbarkeit mit dem Fanatec CSL Elite auch mit offiziellen Settings nicht gut, teilweise auch fehlerhaft, was man nicht durch Fahrtraining ausgleichen kann. Aber wir sprechen ja nicht über eine Simulation und mit dem DualSense machts eh mehr Spass :-)